In den letzten Jahren hat das Konzept der planetaren Grenzen an Bedeutung gewonnen, indem es uns hilft zu verstehen, wie weit wir die Ressourcen unseres Planeten nutzen können, ohne seine Stabilität zu gefährden. Diese Grenzen, definiert vom Stockholm Resilience Centre, sind Schwellenwerte für neun kritische Umweltprozesse, die, wenn überschritten, das stabile Erdumfeld, das das menschliche Leben ermöglicht, gefährden könnten. Gleichzeitig bietet das "Puzzle der planetaren Grenzen" eine innovative Methode, um dieses komplexe Wissen verständlich und interaktiv zu vermitteln.
Im Jahr 2009 stellten Wissenschaftler des Stockholm Resilience Centre das Konzept der planetaren Grenzen vor. Diese neun Grenzen sind:
Klimawandel: Die Grenze für CO2-Konzentrationen liegt bei 350 ppm (parts per million). Überschreiten wir diese Grenze, riskieren wir unvorhersehbare und irreversible Veränderungen im Klimasystem.
Verlust der Biosphäre-Integrität: Das derzeitige Artensterben ist 100- bis 1000-mal höher als der natürliche Hintergrundwert. Biodiversität ist entscheidend für die Stabilität der Ökosysteme.
Störungen der biogeochemischen Kreisläufe: Zu viel Stickstoff und Phosphor in den Ökosystemen führt zu toten Zonen in den Ozeanen und zu einem Verlust der Artenvielfalt an Land und im Wasser.
Veränderungen der Landnutzung: Mindestens 75% der ursprünglichen Wälder der Erde müssen erhalten bleiben, um ihre Rolle im Kohlenstoffzyklus und ihre Biodiversität zu sichern.
Verschmutzung durch neue chemische Substanzen: Diese umfasst synthetische Substanzen wie Mikroplastik, die Umwelt und Gesundheit beeinträchtigen.
Stratosphärischer Ozonabbau: Das Ozonloch muss auf unter 5% des Verlusts der Ozonschicht begrenzt bleiben, um den Schutz vor schädlicher UV-Strahlung zu gewährleisten.
Süßwasserverbrauch: Der jährliche Wasserverbrauch darf 4000 Kubikkilometer nicht überschreiten, um nachhaltige Wasserressourcen zu sichern.
Versauerung der Ozeane: Die pH-Wert-Veränderung muss im Bereich von 0,1 gegenüber dem vorindustriellen Niveau gehalten werden, um das marine Leben nicht zu gefährden.
Atmosphärische Aerosolbelastung: Partikelverschmutzung beeinflusst das Klima und die Gesundheit und muss auf einem sicheren Niveau gehalten werden.
Das "Puzzle der planetaren Grenzen" ist ein interaktiver Workshop, der vom erfolgreichen Klima Puzzle inspiriert ist. Während das Klima Puzzle den Fokus auf den Klimawandel legt, erweitert das Puzzle der planetaren Grenzen das Verständnis, indem es die verschiedenen Umweltprobleme aufzeigt, die über den Klimawandel hinausgehen. Der Workshop zielt darauf ab, die komplexen Konzepte der planetaren Grenzen verständlich zu machen. Teilnehmer arbeiten zusammen, um Karten zu ordnen, die die verschiedenen Umweltprozesse und ihre Wechselwirkungen darstellen. Dieser Ansatz fördert das Verständnis und das Bewusstsein für die globalen Umweltprobleme und die Notwendigkeit, innerhalb sicherer Grenzen zu handeln.
Einführung: Der Workshop beginnt mit einer kurzen Erklärung der planetaren Grenzen und des Ziels der Übung.
Puzzle-Phase: Die Teilnehmer ordnen Karten, die verschiedene Umweltprozesse darstellen, in die richtige Reihenfolge. Sie rekonstruieren dabei die Wechselwirkungen zwischen diesen Prozessen und diskutieren deren Bedeutung.
Diskussion: In der abschließenden Reflexionsphase teilen die Teilnehmer ihre Erfahrungen und Erkenntnisse. Sie diskutieren darüber, wie die Überschreitung dieser Grenzen unsere Umwelt und das menschliche Leben gefährdet und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um innerhalb dieser Grenzen zu bleiben.
Die planetaren Grenzen bieten einen wertvollen Rahmen, um die Grenzen unseres Planeten zu verstehen und zu respektieren. Der Workshop "Puzzle der planetaren Grenzen" ist ein effektives Mittel, um dieses Wissen zu vermitteln und Handlungsimpulse zu setzen. Bei NightlyCode unterstützen wir Sie dabei, solche innovativen Bildungsformate in Ihre Nachhaltigkeitsstrategien zu integrieren und so einen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft zu leisten.